Der deutsche Regisseur und Kurator Georg Genoux wurde 1976 in Hamburg geboren und arbeitet schon seit über 20 Jahren in Krisenregionen, besonders in Osteuropa.
Er studierte Theaterregie an der Russischen Akademie der Theaterkünste in Moskau (GITIS). 2002 war er Mitgründer von Teatr.doc in Moskau, wo er bis 2012 als Regisseur und Kurator arbeitete. Georg Genoux gründete in Moskau 2008 das Joesph Beuys Theater, das u.a.e am Andrei Sacharow Museum und der Memorial Gesellschaft in Moskau Theaterprojekte mit dem Focus auf die Erinnerung und Geschichte des Sowjetsystems und des NS - Regimes entwickelte.
2012 - 2015 war Georg Genoux Chefregisseur des Theater - Kollektivs Replica
Künstlerischer Leiter des NEDrama Festivals und Laboratoriums am Red House Sofia.
Als Künstlerischer Leiter des “Theatre of Displaced People” in der Ukraine (2015 - 2017) organisierte er über 30 kulturelle Projekte mit Schülern, Soldaten und Ortseinwohnern in den ehemaligen und aktuellen Kriegsgebieten im Osten der Ukraine.
Im Rahmen seines Projektes “Das Land, das ich nicht kenne” (seit 2018) arbeitet er mit Bürgern und Geflüchteten in verschiedenen Orten in Sachsen an Vergangenheitsbewältigung und der Entwicklung von Zukunftsperspektiven. Seine darauf basierenden Theaterprojekte wurden auf mehreren Theaterfestivals, u.a. auf dem Festival “Our Stage” der Bürgerbühne am Staatsschauspiel Dresden vorgestellt.
Seit 2019 leitet er in sechs Städten im Donbass im Osten der Ukraine das internationale Theater- und Filmprojekt mit Schülern "Die Stadt zum Mitnehmen", das vom Auswärtigen Amt der BRD unterstützt wird.
Seit 2022 leitet er in Bautzen das Thespis Zentrum, das soziotheatrale Zentrum des Deutsch - Sorbischen Volkstheaters in Bautzen, sowie das Theaterfestival "Willkommen Anderswo".
Georg Genoux arbeitet regelmäßig mit Unterstützung des Goethe Instituts in Russland, Ukraine und Bulgarien und entwickelte dabei über 80 Theaterprojekte, die auf vielen internationalen Festivals gezeigt wurden.
Auszeichnungen und Preise:
2025 wird Georg Genoux der Lessing Förderpreis vom Freistaat Sachsen verliehen.
Sein Film “School #3” mit Schülern aus der vom Krieg betroffenen ukrainischen Kleinstadt Nikolajewka, erhielt 2017 den den Grand Prix der internationalen Jury des Wettbewerbs “ Generation14+” der 67. Berliner Filmfestspiele (Berlinale).
2014 überreichte der bulgarische Präsident Rossen Plewneliew dem Theater Replica in Sofia "für ihre Arbeit mit dem Regisseur Georg Genoux den Preis "Stoyan Kambarev" für zeitgenössische Kunst.
Zwischen 2010 und 2013 wurden 3 seiner produzierten Theaterprojekte des Jospeh Beuys Theaters in Moskau für die Nationalprämie "Goldene Maske" in der Kategorie "Bestes Theaterexperiment des Jahres" nominiert, sowie 2014 wurde seine Theaterinszenierung "Lear probt den Tod" im Russian Case - Programm des selben Festivals gezeigt.