Das Land, das ich nicht kenne


Das Land, das ich nicht kenne



Sachsen ist nicht das, was es scheint



Interdisziplinäres Film – und Theaterprojekt von Georg Genoux


Konzeptionelle Mitarbeit: Anastasia Tarkhanova


Was ist da eigentlich los in Sachsen? Nicht nur nachdem junge Asylbewerber von Rechtsextremen durch die Straßen gejagt wurden, blickt ganz Deutschland mit großer Besorgnis auf den Osten. Hass, Angst aber auch Verzweiflung machen sich breit – es scheint, die Gesellschaft spalte sich in zwei verschiedene Lager. 


Theaterregisseur Georg Genoux aus Hamburg, der seit 1998 größtenteils in Osteuropa und Russland lebt und arbeitet, kam bereits 2016 für das Theaterfestival „Dreiländerspiel“ in das sächsische Zittau. Schon damals spürte er: „Hier, in Deutschland, wo ich aufgewachsen bin, gibt es eine Welt, die ich nicht kenne“. Sein Gefühl wurde bestätigt. Einige Menschen, die ihm in Sachsen einst so liebenswürdig begegneten, erkennt er heute einfach nicht mehr wieder.


„Sachsen, das mit seiner dramatischen und tragischen Vergangenheit für mich so viel Schönheit verkörpert“, so Genoux, „ist nun zum Sinnbild für Pegida, Rechtsradikalismus, Gewalt und Hass geworden“. Auf der anderen Seite ist sich Georg Genoux sicher: Man bekommt Hilfsbereitschaft nicht hin, indem man mit dem Finger auf Leute zeigt und sie stigmatisiert.


Seit Januar 2018 reist Georg Genoux durch die sächsischen Gebiete. Er spricht mit Menschen vor Ort, dreht Kurzfilme, schreibt Tagebucheinträge und inszeniert mit ihnen Theaterstücke.


Das Projekt ist ein fortlaufender Prozess aus Gesprächen mit Menschen aus Sachsen. Sie alle haben verschiedene Lebenswege eingeschlagen und deshalb unterschiedliche Ansichten zu gesellschaftlichen sowie politischen Themen. Gemeinsam mit Genoux sprechen sie über ihre Heimat, ihre persönlichen Geschichten und erarbeiten so Textfassungen für die Theaterinszenierungen – mal im Dialog, mal alleine. Sie selbst übernehmen dabei nicht nur die Rolle der Autoren, sie werden gleichzeitig auch Darsteller des Stücks.


Seine Inszenierung “Das Land, das ich nicht kenne” hatte am 03.Oktober 2018 am Gerhart - Hauptmann Theater in Zittau Premiere. 


Im Mai 2019 stellte er sie auf dem Theaterfestival “Our Stage” der Bürgerbühne des Staatsschauspiel Dresden vor.


Ebenfalls 2019 stellte er seine Arbeit über Bautzen “Das Land, das ich nicht kenne B” im Rahmen des Festivals “Willkommen Anderswo IV” in Bautzen vor.


2025 planen Georg Genoux und Anastasia Tarkhanova den Dreh eines Filmes, basierend auf diesem Theaterstück.


In diesen Film werden auch die Erfahrungen in Sachsen von 2022 - 224 einfliessen.


Zeichnung von Anastasia Tarkhanova

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